Der Flugplatz Coburg ist ein wichtiger Standortfaktor in Oberfranken. In nur vier Monaten Bauzeit wurde er mithilfe einer Topcon Maschinensteuerung und drei Topcon Tachymetern der neuesten Generation pünktlich grundsaniert.
Morgens mal kurz zu einem Geschäftstermin von Coburg nach Liverpool fliegen und abends wieder zurück. Unternehmen aus der Region mussten sich vier Monate gedulden, bis das wieder möglich war. Denn der Verkehrslandeplatz Coburg wurde grundsaniert. „Unser Flugplatz ist ein bedeutender Standortfaktor“, so Xaver Rupp, Geschäftsführer der SÜC Verkehrslandeplatz GmbH. „Nach inzwischen dreißig Jahren war es Zeit, ihn zu ertüchtigen. Jetzt bietet er ein hohes Maß an Sicherheit und ist für die Zukunft gerüstet.“
Xaver Rupp atmet auf, als sein Flugplatz pünktlich wieder für den Flugverkehr freigegeben werden kann. Ihm ist die Entscheidung, ihn für vier Monate komplett zu schließen, nicht leicht gefallen. Die Umbaumaßnahmen waren jedoch so umfassend, dass es keine andere Möglichkeit gab. Die asphaltierte, rund 1 km lange Start- und Landebahn musste grundsaniert werden. Ebenso die 3,5 km langen Rollwege. Und um die Kabeltrassen für die moderne Befeuerungstechnik zu legen, musste auch die Graslandebahn komplett aufgerissen und erneuert werden. Insgesamt 50.000 Tonnen Material wurden rückgebaut und neue Rollbahnen und Wege eingebaut.
Nur eine Tragschicht – aber die muss sitzen
Der Zeitplan war entsprechend eng. Eine gute Planung aller Prozessschritte entsprechend Grundvoraussetzung. Jörg Pigorsch, Oberbauleiter der Heitkamp Erd- und Straßenbau GmbH, weiß, wie man eine solche Baustelle meistert. Flugplatzbau ist sein Spezialgebiet. „Mit Eisen, Pin und Schnüren schafft man das nicht“, erläutert er. „Wir haben das Festpunktnetz des Flughafens genutzt, um ein Geländemodell zu erzeugen, mit dem wir die Frostschutzschicht und später dann auch den Fertiger exakt in Lage und Höhe steuern konnten. Den größten Zeitspar-Effekt erhält man dann beim Schichtdecken-Aufbau. Zwei Tragschichten kosten Zeit. Da wir hier in Coburg keine sehr hohen Radlasten haben, musste eine Tragschicht genügen.“
Die Brandensteinebene, in der dieser Flugplatz liegt, ist jedoch eine steinige Herausforderung. Durch die Entscheidung für nur eine Tragschicht, fehlt die zweite, die Unregelmäßigkeiten ausgleichen könnte. „So eine dünne Tragschicht auf so einem unberechenbaren Untergrund! Da mussten wir von Anfang an sehr eben einbauen. 9 cm sind da so gut wie gar nichts, wenn man nur eine Toleranz von 1 bis 2 cm hat“, erklärt Pigorsch.
Mit drei Topcon Tachymetern nach Sollmodell
Mit einer 3D-Fertigersteuerung von Topcon ging es ans Werk. Gefahren wurde nach dem 3D-Geländemodell. Drei Tachymeter, darunter zwei neue GT-1201, steuerten den gesamten Prozess fortlaufend nach Soll. „Diese hoch präzisen 1-Sekunden-Geräte sind das Beste, was es derzeit von Topcon gibt“, so Jörg Gonzweski, Key Account des Topcon Händlers AP Deutschland GmbH. „Für die Weiterfahrt musste der nächste Tachymeter nur kurz angewählt werden und der Fertiger konnte nach zwei Minuten schon wieder exakt positioniert weiterfahren.“
Nach nur drei Tagen lag die komplette Tragschicht der rund 1 km langen Start-/Landebahn. „Und die war einfach perfekt“, freut sich Rupp. „Ich war überrascht, wie gut das mit diesen neuen Topcon Systemen funktioniert hat. Wir konnten sie nach dem Einbau der Tragschicht sogar abstellen und Binder- und Deckschicht nur noch nach Dicke über die fahrzeuginternen Steuerungssysteme fahren. Ich bin Jörg sehr dankbar, dass er mir zu dieser Technik geraten hat.“
Ein perfekter Abschluss
AP Deutschland hat die Topcon 3D-Maschinensteuerung als Mietsystem auf dem Fertiger installiert, ebenso die Tachymeter. „Das wir so ein Projekt begleiten, ist inzwischen recht normal für uns“, so Gonzewski. „Wir sind die Vermessungs-Profis und wissen ganz genau, wie wir die Technik am Besten auf- und einstellen, damit der Prozess rund läuft.“
Heitkamp schwört seit Jahrzenten auf Topcon Technologien und probiert dabei gerne auch immer mal wieder Neuheiten aus. „Durch die gewachsene und vertrauensvolle Beziehung zu AP Deutschland konnten wir bei jeder Baustelle immer ein passendes System mieten und es so in der Praxis testen. Den GT-1201 werden wir in Zukunft auf jeden Fall weiter nutzen“, so Pigorsch. „Die Technik und der Prozess passen sehr gut zu den Aufgaben, mit denen wir uns tagtäglich auseinandersetzen müssen.“
Auch Flugplatz-Chef Xaver Rupp ist zufrieden. „Diese Ertüchtigung gehört zu einer der größten in der 110-jährigen Geschichte unseres Flugplatzes. Und ich bin froh, dass wir mit diesem Schritt viel für die Wettbewerbsfähigkeit unserer Region tun konnten.“